Bewusstsein – die eigene Wirklichkeit

Bewusstsein

Mit unserem Bewusstsein haben wir die Fähigkeit, unsere Realität zu begreifen und über sie nachzudenken. Dies geschieht im Neocortex, einem Teil des Gehirns. Die Hilfsmittel für unsere bewusste Wahrnehmung der Welt um uns herum sind die 5 Sinne. Wir können mit ihnen unsere Umwelt sehend, hörend, tastend, riechend und schmeckend erfahren.

Wege zu unserem Bewusstsein

Neben dem, was wir über unsere 5 Sinne wahrnehmen, können wir auch einmal gelernte Dinge in unserem Bewusstsein haben, und solche, an die wir uns erinnern können. Manchmal ist so Wissen in unserem Bewusstsein, das wir selber mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen können. Wir wissen zwar, dass es zum Beispiel „Ultraschall“ gibt. Das hat die Wissenschaft mit ihren Methoden herausgefunden. Unsere Ohren haben aber keine ausreichende Wahrnehmungsspanne dafür. 

Schon dieses Beispiel zeigt, dass unsere bewusste Wahrnehmung sehr begrenzt ist. Wenn wir an alle Kenntnisse denken, die wir in Schule, Studium, Ausbildung oder sonst im Laufe unseres Lebens erworben haben, ist das ein sehr kleiner Teil vom gesamten Wissen, das auf dieser Welt zurzeit vorhanden ist. Dazu kommt noch sehr viel an Wissen und Weisheit, was bisher kein Mensch entdeckt hat.

Ähnlich sieht es mit dem Gedächtnis aus. Manches haben wir zwar einmal gehört oder gelernt. Wir erinnern uns aber nicht mehr bewusst daran. Inzwischen ist es in unserem unbewussten Gedächtnis abgespeichert und nicht mehr direkt durch das Bewusstsein zugänglich. In der Regel umfasst das Bewusste nur 2-5% unserer Wahrnehmung.

Verschiedene Wirklichkeiten

Bewusstsein ist also etwas sehr Individuelles. Jeder Mensch erschafft sich durch sein Bewusstsein seine eigene Wirklichkeit. Grundlage dafür bilden die eigenen Wahrnehmungen über die 5 Sinne und das persönlich Gelernte, an das man sich „erinnern“ kann. Dies ist nur ein sehr, sehr kleiner Teil des Universums, den wir so bewusst erfassen können. Eine „objektive“ für jeden Menschen gültige Wirklichkeit gibt es somit nicht. Jeder sieht nur durch den Filter seines eigenen Bewusstseins den entsprechenden Ausschnitt aus der unbegrenzten Wirklichkeit des gesamten Universums.

Je nachdem, welche Gedanken wir zulassen, welche Worte wir benutzen oder welche Entscheidungen wir treffen, erschaffen und gestalten wir unsere Wirklichkeit ganz bewusst. Wenn wir z.B. glauben, dass uns andere Menschen immer nur schaden wollen, werden wir genau dies wahrnehmen und es auch so erleben.

Wahrnehmung prägt die Wirklichkeit

Ich habe das einmal sehr krass mit einem geliebten Menschen erfahren müssen. Über Monate war unser Zusammensein sehr harmonisch und schön. Wir schienen ganz ähnlich zu denken und zu fühlen. Nichts deutete für mich darauf hin, dass das einmal anders sein könnte. Durch meine harmlos gemeinte Bitte, mir ein paar Tage Zeit für mich zum Sortieren der vielen gerade anstehenden, mein Leben sehr stark beeinflussenden Dinge zu geben, änderte sich auf einen Schlag alles. Egal, was ich von da an sagte oder schrieb, aus allem wurde etwas Negatives herausgehört oder -gelesen. 

Vor allem beim Formulieren von Mails oder Briefen bin ich sehr achtsam und lese alles vor dem Abschicken mehrmals durch. Das war in dieser Situation, die schnell sehr angespannt war, erst recht so. Trotzdem, zu praktisch jedem liebevoll gemeinten Satz kamen jede Menge Vorwürfe zurück. Ich sass einfach nur ungläubig und staunend vor meinen Texten. Ich konnte nicht nachvollziehen, wie ausgerechnet der Mensch, den ich am meisten liebte, auf einmal so viel Negatives und Böses in allem sah, was von mir kam.

Veränderte Wirklichkeit durch „Erfahrungsfilter“

Was war passiert? Ganz offensichtlich hatte mein Gegenüber bestimmte Erfahrungen in seinem Bewusstsein, die seine Wirklichkeit eben so aussehen ließen. Meine Wirklichkeit war jedoch eine ganz andere. 

Worte und Sätze sind grundsätzlich ja erst einmal neutral. Der Sender kombiniert sie, damit er seine Botschaft rüber bringen kann. Es kann jedoch beim Empfänger auch etwas ganz anderes ankommen. Und das ist abhängig von seinem Bewusstsein und den Erfahrungen, die er bereits in seinem Leben gemacht hat.

Leider gab es in dieser Situation ganz schnell keine Brücke mehr zwischen unseren beiden „Wirklichkeiten“. Jeder schien plötzlich in einer völlig anderen eigenen Welt zu leben. Und obwohl mir schnell bewusst geworden war, dass ich ganz offensichtlich mit einem Satz oder einer Formulierung etwas angetriggert habe, war leider nichts mehr zu retten. Die Welt des anderen blieb mir verschlossen und es gab nur noch die Trennung.

Bewusste Programmierung der eigenen Wirklichkeit

Oft habe ich mich später gefragt, ob es einen anderen Weg gegeben hätte. Ich glaube der Knackpunkt war die Einstellung zueinander. Wenn jeder von uns sein Bewusstsein so programmiert hätte, im anderen vor allem das Gute zu sehen, hätte so etwas nicht passieren können. Vielleicht war aber das Bewusstsein auch nicht alleine verantwortlich für das Geschehene. Möglicherweise hat das Unbewusste mit bestimmten Bildern und Ängsten einen nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen. Wie das funktioniert, sehen wir uns im Artikel über das Unbewusste noch an.

Grundsätzlich können wir für das Bewusstsein festhalten, dass es sehr stark begrenzt und von unseren Sinnen, dem Gelernten und den Erfahrungen  abhängig ist. Oft erscheint nur das, was wir über diese Informationskanäle aufnehmen, real und wird als Wirklichkeit betrachtet. Es ist aber „nur“ unsere eigene Wirklichkeit. Durch unser Bewusstsein können wir unsere Wirklichkeit jedoch auch so programmieren, wie wir sie uns wünschen.

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