Gesund trotz elektromagnetischer Strahlung
Gesund trotz elektromagnetischer Strahlung, geht das überhaupt noch?
Im Artikel „Elektrosmog – trotzdem gesund“ ging es um die niederfrequenten elektrischen und magnetischen Felder, die uns im Haushalt und am Arbeitsplatz umgeben. Mit verschiedenen Maßnahmen kann die Belastung für den Körper und die Gesundheit deutlich reduziert werden.
Wie sieht es aber mit der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung aus, die heute unseren Alltag massiv bestimmt? Geht es überhaupt noch, dauerhaft gesund trotz elektromagnetischer Strahlung zu bleiben?
Immer mehr Sendemasten gehören inzwischen zum Landschaftsbild. Und unterstützt von der Politik sind die Telekommunikationsunternehmen eifrig dabei, das langfristig sehr viel intensivere 5G-Netz einzuführen. Immer noch wird uns versichert, dass elektromagnetische Strahlungen bei eingehaltenen Grenzwerten nicht gesundheitsschädlich sind.
Unser Körper und elektromagnetische Strahlung
Im Artikel „Elektrosmog und unser Körper“ habe ich einige Mechanismen erklärt, wie unser Körper auf Strahlung reagiert. Ich meine deshalb, es wäre ein Wunder, wenn uns die elektromagnetische Strahlung, so wie sie uns jetzt bereits umgibt, nicht negativ beeinflussen würde. Mit nur ein wenig Kenntnis der Biologie des menschlichen Körpers müsste das eigentlich ganz klar sein. Leider haben in unserer Gesellschaft jedoch die wirtschaftlichen Interessen Priorität.
Einige Möglichkeiten hat jedoch jeder Mensch selbst in der Hand, um sich zu schützen. Damit kann schon einiges erreicht werden. Ganz wichtig ist es vor allem, dass wir unserem Körper über Nacht die Möglichkeit zur Regeneration geben. Das geht nicht mit einer permanenten elektromagnetischen Strahlung um uns herum.
Daher ist die 1. Regel:
Nachts alle Geräte mit elektromagnetischer Strahlung ausschalten!
Der achtsame Umgang mit Handy, WLAN und Co
Wir haben es selber in der Hand, uns zu schützen. Natürlich, vieles ist so praktisch. Das Handy ist ein Multifunktionsgerät, mit dem sich der ganze Alltag ganz leicht managen lässt. Und das WLAN-Netz ermöglicht es, praktisch überall in Sekundenschnelle die gerade benötigten Informationen aus dem Internet zu erhalten. Für Unterhaltung, z.B. durch das blitzschnelle Herunterladen von Filmen, sorgt es ebenfalls.
Mir geht es vor allem um einen bewussten Umgang mit Handy, schnurlosen Telefonen und WLAN. Damit kann jeder die Menge an elektromagnetischer Bestrahlung schon um einiges reduzieren. Denn ihre Nutzung haben wir selber in der Hand. Den Handymast im Ort können wir nicht so einfach zum Verschwinden bringen.
Schauen wir uns daher diese drei großen Bereiche etwas näher an. Mein Anliegen ist es, für einen achtsamen Umgang mit diesen technischen Hilfsmitteln zu sensibilisieren. Dann kann es auch gelingen, gesund trotz elektromagnetischer Strahlung zu bleiben.
Handy-Nutzung
Es ist noch gar nicht so lange her, da hat unser Leben auch ohne Handy sehr gut funktioniert. Nun haben wir es jedoch in unserem Alltag und es scheint nicht mehr ohne zu gehen.
Da ich selber elektrosensibel bin und ein Handy nicht nah am Körper vertrage, musste ich schon früh andere Wege suchen. Und es geht. Ich begrenze die Verwendung meines Handys sehr stark. Es ist tatsächlich eher für einen Notfall gedacht oder wenn es einmal gar nicht anders geht. Der Festnetzanschluss hat für mich immer Priorität.
Handy-Nutzung in geschlossenen Räumen
In geschlossenen Räumen ist die elektromagnetische Strahlung des Handys besonders stark, da das Gerät durch die Wände hindurch die Verbindung zur nächsten Sendestation herstellen muss. Vor allem beim Verbindungsaufbau ist die Strahlung deshalb besonders hoch.
Das gleiche gilt für das Telefonieren in Zügen, Bussen, Bahnen, Aufzügen und im Auto. Metall gibt einen gewissen Schutz vor elektromagnetischen Strahlen. Das Handy geht daher auf volle Leistung, um es zu durchdringen.
Niedriger SAR-Wert
Bei der Wahl eines Handys macht es Sinn, sich für ein Gerät mit einem niedrigen SAR-Wert und niedrigen „connect“-Strahlungswerten zu entscheiden. SAR heißt „spezifische Absorptionsrate“. Bei der Benutzung eines Handys mit einem niedrigen SAR-Wert, wird das Körpergewebe weniger erwärmt. In diesem einen Punkt ist ein solches Handy zwar besser. Das heißt jedoch nicht, dass das Telefonieren mit einem solchen Gerät gar nicht schädlich ist, da unser Körper nicht nur durch die Erwärmung des Gewebes beeinflusst wird.
Abstand vom Körper
Da mit zunehmendem Abstand die elektromagnetische Strahlung geringer wird, sollte das Handy beim Telefonieren nicht am Kopf gehalten werden. Ein Headset ermöglich dies. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass das Headset ein Ferrit-Ring hat oder Luftschläuche (Aero, ENVi) verwendet. Damit wird die Wellenweiterleitung vom Handy zum Ohr unterbrochen.
Wenn die Verbindung sehr schlecht ist, sollte nicht weiter telefoniert werden. Denn das Handy arbeitet die ganze Zeit mit mehr Leistung daran, dass das Gespräch trotzdem möglich ist.
Generell sollte das eingeschaltete Handy nicht direkt am Körper getragen werden, also nicht in der Hosentasche, Brusttasche oder am Gürtel. Dazu gibt es zahlreiche Studien, die zeigen, dass bestimmte Krankheitsbilder häufiger auftreten.
„Passivtelefonieren“
Bei elektromagnetischen Strahlen kann man sogar schon von „Passivtelefonieren“ reden. Ähnlich wie beim „Passivrauchen“ wird unser Körper ebenfalls beeinflusst, wenn jemand direkt neben uns mit dem Handy telefoniert. Ich weiss, es mag vielleicht in der heutigen Zeit sehr unrealistisch erscheinen, immer einen Bogen um mobil telefonierende Menschen zu machen. Trotzdem, Abstand halten ist besser. Und wenn man das im Bewusstsein hat, wird es sicher das eine oder andere Mal möglich sein.
Schlafzimmerverbot für Handys!
Wie schon oben erwähnt, ist es sehr, sehr wichtig, dass sich unser Körper im Schlaf richtig erholen kann. Deshalb sollte kein eingeschaltetes Handy neben dem Bett liegen. Also kein Standby-Modus! Man muss meistens nicht auch noch in der Nacht stets erreichbar sein. Und nicht jede gerade eingehende Nachricht erfordert eine augenblickliche Reaktion.
Handy und Kinder
Besonders sensibel auf elektromagnetische Strahlung sind Kinder und an erster Stelle Babys. Um sie möglichst davor zu schützen, sollte in der Nähe von Babys nicht mit dem Handy telefoniert werden. Auch bei sonstigen Anwendungen wie Whatsapp, SMS, Facebook usw. bitte Abstand halten!
Für kleinere Kinder gibt es keine Notwendigkeit, mit einem Handy zu telefonieren. Es ist auch kein geeignetes Spielzeug. Ihr Körper wird mit dieser Belasten noch schwerer fertig als der von Erwachsenen. Größere Kinder sollte von Anfang an ein vernünftiger Umgang mit dem Handy vermittelt werden. Natürlich ist das gute Beispiel der Eltern dabei unumgänglich.
Auch bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem ist der Körper durch eine zusätzliche Dauerbestrahlung überfordert. Deshalb gilt auch in diesem Fall, lieber ganz auf das Telefonieren mit dem Handy zu verzichten.
Mit diesen Maßnahmen kann jeder für sich bereits einiges erreichen, um gesund trotz elektromagnetischer Strahlung zu bleiben.
Schnurlostelefone und andere
Sehen wir uns nun die Alternative vom Handy an. Das ist der Festnetzanschluss. Auch beim Festnetztelefon gilt es einiges zu beachten.
Ganz ähnlich wie Handys funktionieren die schnurlosen Telefone nach dem DECT-Standart. Die kleinen Basis- und Ladestationen stehen oft auf Schreib- und sogar Nachttischen. Sie funken dabei genau wie die Handymasten draußen.
Das schnurgebundene Telefon
Am besten ist es, ein schnurgebundenes Telefon zu verwenden. Bei mir zuhause steht immer noch ein graues Telefon mit Wählscheibe. Zwar kann ich damit nicht herumlaufen. Das nehme ich aber gerne in Kauf. Vor allem am Schreibtisch macht es praktisch gar nichts, dass das Festnetztelefon dann eben nicht „mobil“ ist. Und so kann man die starken gepulsten und biologisch problematischen Mikrowellen eines DECT-Telefons am besten vermeiden.
Das strahlungsarme DECT-Telefon
Wenn es dann doch ein schnurloses Telefon sein muss, gibt es die Option, ein Modell mit Eco-Modus zu wählen. Aber auch bei diesen Geräten ist es nötig, genauer hinzusehen. Nicht alle schalten komplett ab, wenn nicht telefoniert wird.
„Eco“ ist kein geschützter Begriff. Deshalb kann es bei jedem Hersteller etwas anderes bedeuten. So kann es auch sein, dass einfach ein geringerer Stromverbrauch damit gemeint ist. Damit ist das Gerät jedoch nicht „strahlungsärmer“.
Also bei der der Anschaffung eines schnurlosen Telefons solltest Du auf jeden Fall darauf achten, dass es nach der Beendigung eines Gesprächs sofort komplett abschaltet. Das gilt egal, ob es in der Basisstation steht oder sonst irgendwo herumliegt.
Sorgfältige Platzierung der Basisstation
Die Basisstation sollte möglichst weit von den Hauptaufenthaltsplätzen in der Wohnung entfernt sein. Vor allem das Schlafzimmer, aber ebenfalls das Arbeitszimmer und alle Plätze, wo man länger sitzt, sind nicht als Ort für die Basisstation eines DECT-Telefons zu empfehlen.
Abstand zwischen Mobilteil und Kopf
Wenn es gar nicht anders geht und mit einem Mobiltelefon telefoniert werden muss, sollte das Mobilteil nicht direkt an den Kopf gehalten werden. Eine Freisprechanlage oder ein Headset helfen dabei.
Keine mobilen Dauergespräche
Darüberhinaus sollte ein Telefonat mit einem Schnurlostelefon so kurz wie möglich sein. Dauergespräche belasten den Körper enorm und sind deshalb zu vermeiden.
Abschirmmaßnahmen
Oft kommt es vor, dass alle diese Ratschläge zwar in der eigenen Wohnung berücksichtigt sind. Trotzdem dringt noch die elektromagnetische Strahlung vom DECT-Telefon des Nachbarn durch die Wand. Falls der Nachbar sich nicht für dieses Thema sensibilisieren lässt, sind Abschirmmaßnahmen zu erwägen. Wenn das Telefon des Nachbarn direkt auf der anderen Wandseite steht, reicht meistens schon der Schutz in diesem begrenzten Bereich.
Ähnlich wie DECT-Telefone funktionieren heute auch manche Babyphone. Sie funken die ganze Zeit, damit ja kein Geräusch überhört wird. Unter einer solchen Dauerspannung ist es kein Wunder, wenn das Baby nicht schläft und viel schreit. Es empfiehlt sich daher sehr, ein Babyphone auszuwählen, dass sich nur bei einem Geräusch einschaltet und sonst nicht sendet.
WLAN überall
Der dritte große Verursacher von elektromagnetischer Strahlung in unseren eigenen vier Wänden ist die drahtlose Internetübertragung, das WLAN.
Es ist zwar so praktisch, überall mobil zu sein und jederzeit alle gerade benötigten Informationen aus dem Internet zu erhalten, ohne seinen Laptop oder sein Tablet über Kabel anschließen zu müssen. Der Preis ist jedoch sehr hoch. Wir sitzen ständig in einem Wellensalat aus oft unzähligen WLAN-Netzen.
Verzicht auf WLAN
Wie beim DECT-Telefon ist es auch mit dem WLAN. Eine kabelgebundene Internetverbindung ist auf jeden Fall zu bevorzugen. Wenn das über die normale Hausinstallation nicht möglich ist, ist der Einsatz von einem Netzwerkkabel immer besser als per WLAN im Internet zu surfen.
Vor allem zuhause ist eine kabelgebundene Lösung praktisch immer möglich und viel besser als die WLAN-Dauerstrahlung durch die ganze Wohnung.
WLAN nur bei Bedarf einschalten
Falls es gar nicht anders geht, sollte das WLAN zuhause nur dann eingeschaltet werden, wenn es zur Datenübermittlung unbedingt nötig ist. Leider gibt es inzwischen bereits Telekommunikationsanbieter, die Router ohne Ein- und Ausschaltknopf zur Verfügung stellen. Für mich ist das einmal der Grund gewesen, den Anbieter zu wechseln. Ich möchte selber entscheiden, wann und wie lange ich mich der elektromagnetischen Bestrahlung durch WLAN aussetze, zumindest in meiner eigenen Wohnung.
Ganz wichtig ist es, vor allem nachts das WLAN ganz ausschalten zu können. Wie bereits erwähnt, braucht unser Körper den Schlaf dringend zur Regeneration.
Auch der Laptop und der PC haben einen Knopf zum Deaktivieren von WLAN. Manchmal muss man diese Deaktivierung auch in den Einstellungen vornehmen. Ansonsten ist das Gerät ständig auf der Suche nach einem WLAN-Netz und baut dabei eine hohe elektromagnetische Strahlung auf.
Abstand zum WLAN-Router
Wenn es einen Router mit einer eingeschalteten WLAN-Sendeantenne in der Wohnung oder auch am Arbeitsplatz gibt, ist es sinnvoll, einen möglichst großen Abstand zu wahren. Die Belastung wird auf diese Weise zumindest reduziert.
Sinnvolle WLAN-Nutzung
Ungünstig ist es, einen Laptop mit eingeschaltetem WLAN direkt auf seinem Schoß stehend zu benutzen. In diesem Fall erhält der Körper die volle Ladung der elektromagnetischen Strahlung.
WLAN-USB Sticks, die ein mobiles Internet über WLAN ermöglichen, können auch bewusst eingesetzt werden. Wenn sie gerade nicht gebraucht werden, ist es besser, sie auszustecken.
Bei der Übertragung von größeren Datenmengen über das WLAN-Netzt ist es sinnvoll, den Laptop bzw. PC arbeiten zu lassen und etwas Abstand zu nehmen. Schon das reduziert die Strahlenbelastung.
Viele Geräte haben heute WLAN integriert. Ein Beispiel sind die Drucker. Beim Kauf ist WLAN in der Regel eingeschaltet. Da meistens die WLAN-Funktion gar nicht genutzt wird, ist es wichtig, sie zu deaktivieren.
dlan bzw. Powerline als Alternative
Wenn eine kabelgebundene Internetlösung nicht möglich ist, wird als WLAN-Alternative oft dlan bzw. Powerline angeboten. Die Internetverbindung wird dabei vom Anschluss über das Stromnetz weitergeleitet. Das ist nicht unproblematisch. Je nachdem, ob es z.B. abgeschirmte Leitungen in der Wohnung gibt oder nicht, entstehen auf diese Weise ebenfalls elektromagnetische Felder. Das kann man messen. Ich persönlich komme mit dieser Lösung seit Jahren gut zurecht. Während ich mich sehr unwohl und unter Spannung fühle, wenn das WLAN eingeschaltet ist, geht es mir mit dem eingerichteten Powerline gut.
Genau das gleiche wie für das DECT-Telefon gilt auch für WLAN. In meiner eigenen Wohnung kann ich es beeinflussen. Die Nachbarn entscheiden aber möglicherweise anders. Hier sind wiederum gezielte Abschirmmaßnahmen in Erwägung zu ziehen, wenn die Belastung von außen zu groß ist.
Fazit
Wenn Du diese drei Hauptverursacher von elektromagnetischer Strahlung in Deiner Wohnung bewusst einsetzt, hast Du bereits sehr viel dafür getan, um gesund trotz elektromagnetischer Strahlung zu bleiben.
Unser Körper kann sehr viel regulieren und ausgleichen. Langfristig kommt er jedoch in eine Überforderung. Und das führt allmählich zu Krankheiten.
Kann sich unser Körper aber mindestens zuhause und vor allem in der Nacht richtig regenerieren, hält er wieder besser das aus, was wir tagsüber nicht beeinflussen können. So haben wir sehr viel trotz allem selber in der Hand, wie gesund wir bleiben.
Zum Thema „Elektrosmog“ gibt es noch sehr, sehr viel mehr zu sagen. Inzwischen belegen unzählige Studien und Aussagen von Wissenschaftlern und Ärzten, dass vor allem die stark zugenommene elektromagnetische Strahlung keineswegs ungefährlich für unsere Gesundheit ist.
Falls Du mehr darüber wissen möchtest, empfehle ich das Buch „Stress durch Strom und Strahlung“. Auf über 1000 Seiten sind die technischen Details genau erklärt. Jede Menge Beispiele zeigen, dass sich der achtsame Umgang mit unseren modernen technischen Errungenschaften lohnt. Denn nur so gelingt es uns, gesund trotz elektromagnetischer Strahlung überall um uns herum zu bleiben.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!