Therapie einmal ganz anders
Ich mag keine Abhängigkeiten und keine langdauernde Therapie. Dies hat verschiedene Gründe. Sie beruhen auf meinen eigenen Erfahrungen und Erlebnissen und dem Wissen um das Gesundheitssystem. Deshalb habe ich andere Wege gesucht, um gesund zu sein und zu bleiben. Gerne teile ich das in diesem Artikel.
Das Dilemma von Arzt und Therapeut
Wenn wir krank sind oder Beschwerden haben, gehen wir zum Arzt oder Therapeut, um wieder gesund zu werden. Oft sind die Möglichkeiten dafür jedoch sehr begrenzt. Zumindest bei chronischen Erkrankungen hat vor allem ein klassischer Arzt kaum echte Hilfsangebote.
Trotzdem ist er einerseits durch seinen Hippokratischen Eid dazu verpflichtet, Menschen zu helfen. Andererseits ist er in seiner Existenz abhängig davon, dass Patienten zu ihm kommen.
In der Regel gibt es dann Medikamente, die bestenfalls die Symptome etwas lindern. Von Heilung ist bei chronischen Krankheiten nicht mehr die Rede. Viele Medikamente haben zudem starke Nebenwirkungen, so dass schon bald andere Probleme dazu kommen. Weitere Medikamente sollen nun die neuen Symptome in Schach halten.
„Damit müssen Sie sich jetzt abfinden“ oder „Das ist halt mit zunehmendem Alter so“. Das sind häufige frustrierende Prognosen. Ein Plan wird gleich mitgegeben, für regelmäßige Kontrollen und bestimmte „Therapie-Programme“. Eine Dauer-Therapie ist so aufgegleist. Einmal in diesem System drin, gibt es praktisch kein Entrinnen mehr.
Das alles kostet unserem Gesundheitssystem unglaublich viel Geld und die Erfolge sind sehr, sehr mäßig. Genau davon leben letztendlich aber alle Beteiligten des Gesundheitssystems. Die Pharmaindustrie braucht kranke Menschen, um ihre Medikamente verkaufen zu können. Der Arzt braucht Patienten, sonst wäre er arbeitslos. Und die Krankenversicherer könnten keine Versicherungsprodukte verkaufen, wenn die Angst vor schweren Krankheiten nicht allgegenwärtig wäre.
Stärken und Schwächen der „Schulmedizin“
Trotz dieser sehr kritischen Sicht auf unser aktuelles medizinisches System bin ich nicht absolut gegen schulmedizinische Maßnahmen. Vor allem in Akut-Situationen gibt es sehr gute Möglichkeiten für schnelle Hilfe und Lebensrettung.
Leider sind aber der größere Teil der Patienten keine Notfälle, sondern chronisch Kranke. Und in diesem Bereich liegt die Schwäche des schulmedizinischen Systems.
Obwohl die diagnostischen Möglichkeiten inzwischen immer umfangreicher geworden sind, fehlen echte Hilfen. Doch was nützt eine Diagnose, wenn es keine geeigneten Behandlungsmöglichkeiten gibt? Und damit meine ich nicht, Symptome zu beseitigen, sondern Krankheiten an ihren Ursachen anzugehen.
Trotz der großen Zahl an diagnostischen Verfahren vermisse ich zudem einen ganzheitlichen Ansatz. Denn die schulmedizinische Diagnostik betrachtet immer nur einen kleinen Teil des Menschen. Die echten Ursachen liegen oft aber ganz woanders.
Diagnostik und Therapie in der Praxis
Vor ein paar Jahren hat mein Körper ab und zu mit asthmatischen Symptomen reagiert. Einmal wurde es so schlimm, dass ich notfallmäßig in einer Lungenklinik gelandet bin.
Dort gab es die geeigneten Medikamente, so dass es mir sehr schnell besser ging. Für diese „Erste Hilfe-Maßnahmen“ war ich sehr dankbar.
Natürlich wurden jede Menge an Untersuchungen gemacht: Röntgenbild, Lungenfunktionstest, EKG, Bronchoskopie, Laboruntersuchungen und die bakterielle Untersuchung des Sekrets aus den Bronchien.
Da ich medizinisch ausgebildet bin, habe ich mich für die Untersuchungsergebnisse genauer interessiert. Es war ein riesiger Papierstapel. Irgendwelche sinnvollen Schlüsse aus den ganzen Ergebnissen konnte der für mich zuständige Assistenzarzt allerdings nicht ziehen.
Schließlich kam die Chefärztin und erklärte mir, ich hätte Asthma und ein Lungenemphysem und damit nun große Einschränkungen. Das würde ich ja sicher auch merken. Da das irreversibel sei, müsse ich damit leben. Und für das Asthma müsse ich nun immer einen Asthma-Spray bei mir tragen, ein Asthma-Tagebuch führen, im Asthma-Programm mitmachen und regelmäßig zu Kontrollen kommen.
So wurde ich einfach in eine Schublade gepackt. Dass ich bereits zu diesem Zeitpunkt wieder ganz locker die vier langen Treppen in den zweiten Stock hochlief, interessierte niemanden. Die ganzen Schussfolgerungen fühlten sich für mich nicht richtig an. Ich glaubte das einfach nicht und habe weitere aus meiner Sicht sinnlose und nur kostenverursachende Untersuchungen abgelehnt. Von da an bin ich eigene Wege gegangen.
Auf der Suche nach Therapie ganz anders
Wichtig war es für mich vor allem, herauszufinden, aus welchem Grund mein Körper so reagierte. Die Suche nach den wirklichen Ursachen stand im Vordergrund. Über Bücher wie „Krankheit als Symbol“ von Dr. Rüdiger Dahlke oder „Jedes Symptom ist eine Botschaft“ von Claudia Rainville kam ich dem nach und nach immer näher.
Ich verstand, dass immer dann, wenn die asthmatischen Symptome in meinem Leben aufgetreten sind, mir etwas „die Luft zum Atmen genommen“ hatte. Das konnten Menschen sein, die mich in meinem eigenen Sein sehr eingeschränkt haben, oder auch Situationen, in denen ich gefangen war.
Allein diese Bewusstmachung wirkte wie eine Therapie. Denn damit stieg auch die Achtsamkeit im Alltag. Außerdem wurde mir klar, dass die Ursachen eher auf anderen Ebenen liegen, zum Beispiel im emotionalen oder energetischen Bereich. Und genau dort muss dann auch die Lösung liegen, damit die unangenehmen Symptome heilen können.
Für mich hat dieser Weg der Bewusstmachung schon ausgereicht. Nachdem ich das verstanden hatte, habe ich den Spray nie mehr gebraucht. Ein gutes halbes Jahr später bin ich in 24 Tagen von München nach Venedig über die Alpen gewandert. Dabei habe ich mich topfit und voll leistungsfähig und in keinster Weise irgendwie eingeschränkt gefühlt. Mir war nicht einmal in den Sinn gekommen, den Asthma-Spray überhaupt mitzunehmen.
Aus diesem Erlebnis habe ich gelernt, dass echte Heilung nur aus mir selbst geschehen kann. Und das gelingt nur, wenn ich in mich selber hinein fühle. Ich begann ganz bewusst und ganzheitlich zu betrachten, was nicht in Ordnung ist.
In dieser Zeit ist mir auch die Therapie-Methode innerwise wiederbegegnet. Und sie ist ein wichtiger Teil meines persönlichen Gesundheitsmanagements geworden.
Selbstverantwortung für die eigene Gesundheit
Letztendlich ist jeder Mensch der Experte für seinen eigenen Körper. Niemand kennt meinen Körper so gut wie ich.
Da ich eben keine Abhängigkeiten und keine langandauernde Therapie mag, biete ich Menschen Hilfe zur Selbsthilfe an. Mein Ziel ist es, nur so viel an Unterstützung zu geben wie unbedingt nötig. Meine Klienten sollen möglichst schnell in der Lage sein, sich in immer mehr Bereichen selber zu helfen. Stets bin ich auf der Suche nach den entsprechenden Hilfsmitteln, die das möglich machen.
Sehr gerne biete ich deshalb neu das Selbstcoaching-Programm „Dare to b’riched“ an. Die Teilnehmer erhalten dabei auf spielerische Weise einen unglaublich tiefen Einblick in die Zusammenhänge ihres Lebens. Sie lernen, ihre Symptome und Probleme zu verstehen. Und genau dort beginnt der Weg in die Selbstheilung.
Kein Arzt und kein Therapeut kann das in dieser Tiefe erreichen. Ich habe mich daher auch von der Bezeichnung Therapeutin verabschiedet. Denn dies suggeriert, dass ich für die Heilung meiner Patienten zuständig bin.
Inzwischen bin ich der Meinung, dass das nicht möglich ist. Echte Heilung kann nur jeder Mensch selber erreichen. Als Coach begleite ich gerne ein Stück den Weg. Gehen darf ihn aber jeder meiner Klienten selber. Und dabei tauchen wunderbare Erkenntnisse als wahre Geschenke des Lebens auf.
Die neue Art Therapie – zurück zu den Wurzeln
Mit meiner Arbeit möchte ich zurückkommen zu der Einstellung, die bei den alten Chinesen üblich war. Ein Arzt war dort dafür verantwortlich, dass die Menschen gesund blieben. Nur dann bekam er einen Lohn. Wenn Menschen krank wurden, hatte er seinen Job nicht gut gemacht. Dann wurde er auch nicht bezahlt.
Wie anders war doch diese Haltung im Vergleich zu unserem heutigen sehr kranken „Gesundheitssystem“, dass von den vielen Patienten lebt und nicht von den Gesunden.
Ich lade dich ein, dich auf den Weg in die eigene Verantwortung zu machen zum eigenen Wohl. Und das dient auch zum Wohl eines neuen und echten „Gesundheitssystems“, das diesen Namen wirklich verdient.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!